Die Ureinwohner | Das Leben der Guanchen

Die Ureinwohner | Das Leben der Guanchen

Leider gibt es über das Leben der Ureinwohner (Guanchen) nur wenige offiziellen Quellen. Zur Zeit der Eroberung im 15. Jahrhundert lebten die Guachen quasi noch in der Steinzeit. Historisches gaben die Ureinwohner mündlich an die nächste Generation weiter, die Schrift kannten die Guanchen nicht.

Es wird vermutet das es sich bei den Ureinwohnern, den Guanchen um Phönizier / Punier handelt, archäologische Funde deuten auf die These hin. Interessant ist aber das die Guanchen wohl aus 2 verschiedenen Abstammungen kamen, es gab den südländischen Typ, dunkle Haare und Augen, eher kleinwüchsig und schlank, und den germanischen Typ, groß, blond mit blauen Augen.

Außerdem deuten archäologische Funde darauf hin, dass es zwischen dem 1. Jahrhundert vor Christus. und dem 3.Jahrhundert nach Christus möglicherweise sogar eine wirtschaftliche Beziehung zwischen dem Mittelmeerraum und der kanarischen Inselgruppe gegeben hat. Diese Verbindungen wurden wohl im 4.Jahrhundert nach Christus unterbrochen. Da die Guanchen keinerlei Kenntnisse im Schiffbau hatten, entwickelte sich daraufhin auf den Kanaren eine isolierte Kultur, die bis zur Eroberung nahezu in der Steinzeit stecken blieb.

Leider sind nahezu alle Berichte nach der Zeit der Eroberung sehr mit Vorsicht zu behandeln, denn diese Quellen geben zum Großteil lediglich die Sichtweise der Eroberer wieder.

Vor allem Mitglieder der katholischen Kirche vernichteten in den ersten Jahren nach der Eroberung so ziemlich alles, was einen genauen Aufschluss über das Volk der Guanchen gegeben hätte.

 

Ernährung der Guanchen:

In der Zeit der Guanchen ernährten sich die Menschen von kanarischen Pflanzen, Beeren, Obst, sowie Getreide und Hülsenfrüchten, welche vor Ort angebaut wurden. Auch Fleisch und Fisch wurde reichlich von den vorhandenen Tieren verzehrt.

Der bekannte Erdbeerbaum war ein beliebtes Nahrungsmittel. Er wächst nur auf den kanarischen Inseln und gehört zu den Heidekräutergewächsen. Diese werden neben der Nutzung zur Nahrung auch oft als Medizin oder zur Zierde verwendet. Unter verschiedensten Beeren war die Kanarische Glockenblume sehr angesehen. Sie ist die Nationalblume der Kanaren und wird auch „Bicácaro“ genannt.

Eine weitere geachtete Frucht war damals die Mocán, sie ist heute vom Aussterben bedroht und wächst ebenfalls nur hier auf den kanarischen Inseln und auf Madeira.

Auch die Bananen wurden nach einer Zeit entdeckt.

Neben den Beeren und Obst gab es wie gesagt Getreide. Dazu gehörten Gerste, Weizen und auch Hülsenfrüchten, welche die ersten Menschen auf der Insel wohl mit dorthin gebracht haben müssen. Die Ureinwohner bauten dieses Getreide und die Hülsenfrüchte immer wieder neu an, somit gingen diese nie aus.

Auch Fleisch wurde benötigt. An dieses gelangten die Guanchen durch kleine Schafe, Ziegen und Conejos (Feldhausen). Ziegen waren damals äußerst wichtig, denn diese gaben dem Volk Milch, Käse und Felle. Außerdem wurden immer wieder neue wilde Schafe gefangen, damit die Menschen nicht ihre wichtigsten Versorger verloren. Natürlich gab es auch Hunde, die das Haus bewachten, aber auch dessen Fleisch wurde gegessen. Ebenso waren Schweine in der Nähe, ob dessen Fleisch zur Nahrung genutzt wurde, ist unklar.

Fisch war ebenfalls ein Hauptbestandteil der Nahrung. Gerade Muscheln, Meeresfrüchte, Schnecken, sowie Nacktschnecken waren beliebt: Auch Fische, die nahe an der Küste lebten, wurden gefangen und gegessen. Zum Fang nutzten die Ureinwohner Fischzäune (corrales), Steinmauern, welche künstlich und wasserdurchlässig angelegt waren. Diese kann man bei Flut nicht sehen, aber bei Ebbe blieben Fische dort drinnen gefangen. Die Fische wurden anschließend mit Wolfsmilchgewächsen gelähmt, um den Fang einfacher zu machen. Auch geangelt wurde damals schon, jedoch mit Knochen anstatt Metall als Angelhaken.

Gebrauchsgegenstände:

Die Guanchen nutzten Leder, Muschel, Stein, Holz und Keramikgegenstände zum Leben. Gánigos (Tonkrüge) wurden zur Zubereitung und zum Teilen der Nahrung genutzt. In Amphoren (bauchiges enghalsiges Gefäß mit zwei Henkeln), welche bis zu 15 Liter fassen konnten, wurden Getränke wie Wasser und Milch aufbewahrt, aber auch Getreide und Fett transportiert. Damals gab es noch keine Töpferscheiben, somit wurden alle Gefäße mit Hand und ohne Hilfsmittel geformt und in der Glut eines Lagerfeuers gebrannt. Sie waren dadurch sehr widerstandsfähig und einzigartig, da jedes Einzelstück anders durch Einritzen mit Knochen verziert wurde.

Wer Getreide, Hülsenfrüchte oder Wurzeln mahlen wollte musste dies damals mit einer Handmühle machen, welche aus zwei runden Steinplatten bestanden. Der obere Stein hatte in der Mitte eine Füllöffnung und wurde über den unteren gerieben.

Auch Schmuck- und Kultgegenstände der Guanchen wurden aus Ton hergestellt. Im Archäologischen Museum in Puerto de la Cruz findet man sogar die Guatimac, eine aus Ton gebrannte Figur, die wohl als ein Götze verehrt wurde.

Im Museum gibt es außerdem auch Nachbildungen von Wohnungen/Höhlen der Guanchen, sowie eine Nachbildung einer Bestattungshöhle. Sogar die Herstellung der Tongefäße kann man dort nachverfolgen. Das Museum ist eine gute Gelegenheit, um einen richtigen Einblick in das Leben der Ureinwohner zu erlangen. Es hat Dienstags bis Samstags von 10-13 Uhr und 17-21 Uhr und Sonntags von 9-13 Uhr geöffnet. Das Museum erreichen Sie unter: +34 922 371 465

Obsidiane, welche typische Vulkansteine des Teides sind, wurden dank ihrer Schärfe zu Messern verarbeitet und zum Schneiden genutzt. Andere Steine wurden als Wurfgeschosse verwendet. Diese waren nicht bearbeitet.

Holz wurde z.B. in der Art von Stöcken genutzt, welche am Ende zu einer Spitze geschnitzt wurden oder mit einem Ziegenhorn erweitert wurden. Dieses Werkzeug diente zur Bearbeitung der Felder genutzt, aber auch Hirten trugen ähnliche Stäbe bei sich. Manche dieser Werkzeuge wurden als Spieße genutzt und waren bis zu 2 Metern lang. Sie hatten eine Gabel-/kolbenartige Spitze, welche im Feuer gehärtet wurde. Auch Holzgefäße wurden gebaut, Möbel jedoch nicht.

Felle und Leder wurden als Kleidung verwendet. Ziegen- und Schafsfelle dienten als Jacken, Kleider und Hosen, das Leder der Schweine als Schuhe, da das Material robuster war und länger getragen werden konnte. Das Leder wurde mit Steinen zu Schuhen verarbeitet. Das Leder diente auch zum zusammennähen der Felle zur restlichen Bekleidung. Zum Durchstechen des Leders wurden hier Ahlen verwendet, welche aus Knochen von Ziegen hergestellt wurden. Gefärbt wurden die Felle ebenfalls. Hierfür sammelten Flechtsammler Pflanzen, um rote und gelbe Farbe herzustellen.

Bestattung der Guanchen:

Die Zeremonie einer Bestattung wurden bei den Guanchen sehr ehrenvoll durchgeführt. Die Verstorbenen wurden erst einbalsamiert, mumifiziert und dann mit kleinen Beigaben wie Tonkrügen, Schmuck und Werkzeugen, in den Höhlen bestattet. Zur Beisetzung wurden sie zusätzlich in Felle gehüllt.

Zum Grab wurden Sie mit Bahren aus Holz gebracht, sie nannten sich Chajascos In diesen konnte die Zirkulation der Luft unter der Mumie sichergestellt werden. Nur hoch angesehene Tote, aus höheren Rängen wurden in diesen beerdigt. Verstorbene mit einem niedrigen Rang wurden nur auf Steine oder Reisig gelegt.

Höhlen/Wohnungen der Guanchen:

Am Rand der Barrancos lebten die Guanchen in Höhlen in 300 bis 700 Metern über dem Meeresspiegel. Die Öffnungen wurden mit Trockenmauerwerk verkleinert und baten somit mehr Schutz. Es gab auch ein paar Häuschen, welche als Wohnungen genutzt wurden. Sie waren oval bis rund gebaut und bestanden aus Steinen und Pflanzengeflechten. Dies gab Halt und Abdunklung. Da die Häuschen ohne Mörtel gebaut wurden, waren sie nicht so stabil. Auch Hirten bauten sich auf ihrem Weg kleine Hütten, welche aber nur im Sommer genutzt wurden und meist leer standen.

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