Mes de la Castaña: der Monat der Kastanie auf Teneriffa

Während die Kastanie auf Teneriffa einst als „Armeleuteessen“ galt, gehört sie heute zu den besonderen Spezialitäten der Insel. Alljährlich, wenn sich das Jahr seinem Ende entgegen neigt, beginnt auf Teneriffa die Zeit der Kastanie. Ab Mitte November breitet sich der Duft der Nussfrüchte über der Insel aus. In vielen Orten finden Sie Händler, die vor dampfenden Öfen stehen und ihre Maronen zum Verkauf anbieten. Wenn Sie die duftende Köstlichkeit probieren möchten, dann empfehlen wir Ihnen, den Hafen von Puerto de la Cruz aufzusuchen, denn dort können Sie die Spezialität – in schöner Umgebung – erwerben und (mit Blick aufs Meer) genießen.

Einige Gemeinden Teneriffas haben den November längst zum Mes de la Castaña – zum Monat der Kastanie – erklärt. So können Sie zum Beispiel in den Gemeinden La Matanza und La Victoria die Kastanie feiern. Sie erfahren dort, auf welche Arten sich die leckere Nussfrucht zubereiten lässt und können an Aktivitäten und Workshops teilnehmen, bei denen sich alles um die Kastanie dreht.

Gut zu wissen:

Das Zentrum der Kastanienwirtschaft liegt im Nordosten Teneriffas - zwischen La Orotava und Tacoronto. Auf der Insel des ewigen Frühlings gibt es 18 verschiedene Kastaniensorten. Wer sich für die Nussfrüchte interessiert, der kann die Kastanienmesse von La Mantanza besuchen, die dort alljährlich im Herbst in der örtlichen Markthalle stattfindet. Hier können Sie nicht nur die unterschiedlichen Kastaniensorten begutachten und erwerben, Sie erhalten hier auch viele Tipps zur Zubereitung der vielseitigen, braunen Früchte.

Die Geschichte der Kastanien

In früheren Zeiten schenken die Tinerfeños der Kastanie wenig Beachtung. Die Nussfrüchte waren nicht mehr, als eine bescheidene Mahlzeit, welche die Bäuche der armen Inselbevölkerung füllte, die im Norden Teneriffas lebte. Niemand schien Interesse daran zu haben, die Kastanie zu probieren. Wer die Kastanien nicht verschmähte, der genoss die Frucht vor allem in den Herbst- und Wintermonaten. Die Kastanie wurde roh oder geröstet verzehrt – mal als Vorspeise, mal als Hauptgericht. Wer es sich leisten konnte, der servierte die Nussfrucht auch gern als Beilage zu Fischgerichten.

Die Kastanie hat viele Vorzüge: sie schmeckt nicht nur hervorragend, sie lässt sich auch sehr lange lagern. In der Vergangenheit wurden auch die Blätter des Kastanienbaums genutzt - sie dienten als Futter für die Nutztiere und waren ein willkommener Ersatz für das fehlende (aber notwendige) Stroh. Holz und die Baumrinde der Kastanie kamen beim Bau von Häusern und Möbeln zum Einsatz und wurden zur Herstellung von Fässern genutzt. Selbst Korbmachern griffen gern auf das Material zurück. 

Die mühsame Ernte

Die Kastanien zu ernten, war jedoch nicht einfach. Die ärmeren Familien, die auf die Kastanien angewiesen waren, machten sich schon in den frühen Morgenstunden auf den Weg in die Wälder. Der Weg war beschwerlich, es ging bergauf – kaum jemand konnte sich Schuhe leisten, der Weg musste barfuß zurückgelegt werden. Bei den Kastanienbäumen abgekommen, blieb keine Zeit, um sich auszuruhen. Die Tinerfeños mussten nun auf die Bäume hinauf klettern und jede einzelne Kastanie von Hand ernten. Eine schmerzhafte Arbeit, denn die kanarischen Kastanien haben an ihrer grünen Außenschale spitze Dornen von beachtlicher Länge. Dass es bei der Ernte daher sehr häufig zu Verletzungen gekommen ist, können Sie sich sicher denken. Wer nun glaubt, die Kastanien hätten denen gehört, die sie mühevoll ernteten, der irrt sich. Die fleißigen Menschen durften lediglich einen Teil der Kastanien für sich behalten, der Rest der Ernte musste an den Grundbesitzer abgegeben werden.

Dennoch waren die Menschen zufrieden mit dem, was ihnen blieb. Sie hatten keine andere Wahl: Die Kastanie war ihr wichtigstes Gut. Sie ernährten sich nicht nur von der Nussfrucht, sie tauschten sie auch gern gegen andere Lebensmittel ein. Dazu mussten oft lange Wege zurückgelegt werden. Beliebteste Handels- und Tauschplätze waren die Märkte von Puerto de la Cruz und Tejina. Wer vorhatte, seine Kastanien einzutauschen oder sie zum Verkauf anzubieten, der musste oftmals einen weiten Fußweg in Kauf nehmen und nicht selten eine Strecke von  mehr als 20 Kilometern zurücklegen. Besonders beschwerlich war das für all diejenigen, die kein Maultier hatten und ihre Ernte in Körben zum Markt tragen mussten.

Doch es gab nicht nur gute Jahre, denn auch auf Teneriffa kann es stürmisch werden. So konnte es vorkommen, dass heftige Stürme die gesamte Kastanienernte vernichteten. Eine Katastrophe für die armen Insulaner! Wovon sollten sie leben?

Aufschwung und Armut

In den 1950er Jahren wurden auf Teneriffa dann neue Straßen errichtet. Wer es sich leisten konnte, der hatte fortan die Möglichkeit, mit einem Lieferwagen auf die Märkte zu fahren. Aber: Kaum jemand hatte das Geld, um sich ein Fahrzeug anzuschaffen. Die Armut war zu groß. Viele Tinerfeños verließen ihre Heimat, um irgendwo ein neues Leben anfangen zu können. Die Kastanienwirtschaft stand kurz vor dem Ende – als dann Anfang der 1960er Jahre die ersten Touristen auf die Insel kamen, geriet die Kastanie endgültig in Vergessenheit, denn fortan schaffte der Tourismus neue Arbeitsplätze.

Ende gut, alles gut!

Zum Glück wurde die Kastanie wiederentdeckt! Was wäre der Herbst auf Teneriffa ohne die duftenden Maronen? Teneriffas Kastanienwirtschaft erwachte zu neuem Leben – im Vordergrund steht nun jedoch nicht mehr der wirtschaftliche Nutzen, die Gründe sind vielmehr in der Landschaftsplanung und im lokalhistorischen Bereich zu finden.

Das Image der Kastanie verbessert sich stetig. Die einst unbeachtete Köstlichkeit – die als Speise der armen Leute galt - ist längst zur Delikatesse aufgestiegen.

Unser Tipp:

Verbringen Sie den November auf Teneriffa? Dann sollten Sie es nicht verpassen, das Weinfest von Icod de los Vinos zu besuchen. Neben jungen Weinen können Sie hier auch hervorragende Kastanien probieren. Das Fest – das alljährlich zu Ehren des Schutzpatrons San Andrés veranstaltet wird - findet stets am letzten Wochenende im November statt.

Das Team von Teneriffa-Ferienhaus

wünscht Ihnen schöne Tage auf der Insel!

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