Lucha Canaria: das kanarische Wrestling

Lucha Canaria Wrestling Kultur erleben: Auf den Kanarischen Inseln werden Bräuche und Traditionen gepflegt. Das gilt nicht nur für die traditionellen Fiestas und Romerías, die auf der gesamten Inselgruppe ganz besonders feierlich in Szene gesetzt werden, auch alte und traditionsreiche Sportarten werden „gepflegt“ und von den Kanarios am Leben erhalten. So zum Beispiel der „Kanarische Ringkampf“, der bereits aus der Zeit der Guanchen stammen soll.

Lucha Canaria: das kanarische Wrestling

Lucha Canaria zählt zu den Kampfsportarten und gehört auf allen Inseln des kanarischen Archipels zu den beliebtesten Sportarten der Einheimischen. Zählt man alle Sportler, deren Leidenschaft der Lucha Canaria gilt, zusammen, dann kommt man (unter Berücksichtigung aller Inseln) auf rund 5000 aktive Ringkämpfer. Beachtlich, finden Sie nicht auch? Die Ringer werden übrigens Luchaderos genannt. Auf den Kanarischen Inseln gibt es derzeit etwa 100 Vereine, in denen der Kampfsport erlernt und trainiert werden kann.

Lucha Canaria ist ein Mannschaftssport. Bei Wettkämpfen stehen sich zwei Mannschaften mit je 12 Kämpfern gegenüber. Gekämpft wird immer paarweise, wobei eine einzelne Runde nie länger als zwei Minuten andauert. Für den Kampf jeder Paarung sind drei Runden angesetzt. Die Kämpfe werden in einer kreisförmigen Arena ausgetragen, deren Durchmesser rund 10 Meter beträgt. Die gesamte Fläche, auf der sich die Luchaderos gegenüberstehen, ist mit feinem Sand bedeckt. Traditionell beginnt jeder Kampf damit, dass sich die Gegner begrüßen. Mit dem Kämpfen dürfen sie erst dann beginnen, wenn der Pfiff des Schiedsrichters ertönt ist. Beide Kämpfer stehen dabei in der Mitte des Kampfplatzes, der hier übrigens „terrero“ heißt. Die Ringer stehen bei Kampfbeginn Schulter an Schulter, jeder der beiden Luchaderos muss dabei seinem Gegner an ein hochgekrempeltes Hosenbein fassen.

Um das zu verstehen, finden Sie hier eine kurze Erläuterung der „Kleiderordnung“: Gekämpft wird immer barfuß, die Ringer tragen während der Kampfes ein weites Shirt und eine (längere) Hose, die bis zu den Oberschenkeln hochgekrempelt werden muss. Die Art, auf die die Hose hochgekrempelt wird, ist exakt in den Regeln der Kampfsportart festgelegt, denn sie ist (zu einem nicht unerheblichen Teil) entscheidend für den Ausgang des Kampfes.

Ziel des Kampfes ist es, den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Der Kämpfer, der den Boden mehr als einmal berührt (mit einem anderen Körperteil, als mit seinen Füßen), hat die Runde verloren. Geschieht das vor dem Ablauf der angesetzten Kampfzeit von zwei Minuten, wird die Runde vorzeitig beendet. Im Zweifelsfall entscheidet der Schiedsrichter über Sieg und Niederlage. Es ist während des Kampfes strengstens verboten, den Gegner mit Schlägen oder Tritten zu attackieren. Einzig die drei Kampftechniken „Mañas de agarre“, „Mañas de bloqueo“ und „Mañas de desvio“ dürfen angewendet werden. Die Techniken, kurz „Mañas“ genannt, beinhalten rund 40 verschiedene Griffe. Sieger ist zumeist derjenige, der sämtliche Techniken und Griffe geschickt anzuwenden weiß und seine Angriffe mit möglichst hohem Eigengewicht ausführt. Endgültig verloren hat der Luchadero, der in zwei Kampfrunden seinem Gegner unterlegen war. Für diesen Ringer bedeutet das auch, dass er ausscheidet und während des laufenden Wettkampfes nicht mehr für seine Mannschaft antreten darf.

Gut zu wissen: Bei jedem offiziellen Lucha-Canaria-Wettkampf müssen mindestens zwei Polizisten anwesend sein. Wie es zu dieser Regelung kam, das wissen wir nicht. Vermutlich sind in der Vergangenheit schon manch einem Teilnehmer die Nerven durchgegangen!

Die Geschichte der Kampfsportart

Lucha Canaria soll bereits aus der Zeit der Ureinwohner (der Guanchen) stammen. Leider wurde die Vergangenheit der Sportart kaum dokumentiert. Dennoch ist sicher, dass der „Kanarische Ringkampf“ auf eine lange Geschichte zurückblickt.

  • Erstmals beschrieben wurden die Kampftechniken von Alvar García de Santa María, einem Chronisten. Im Jahre 1420 berichtete er von der Lucha Canaria und den verschiedenen Techniken, die die Kämpfer beherrschen mussten. Schon damals, so besagt es die Chronik, war bei den Kämpfen stets ein Schiedsrichter anwesend. Von festgelegten Kampfregeln jedoch, wusste der Chronist nicht zu berichten.
  • Weiterhin heißt es, dass nach der Eroberung der Kanarischen Inseln durch die Spanier, Lucha Canaria (wie ein Schauspiel) zur Unterhaltung der Anwesenden bei Feierlichkeiten aufgeführt wurde. Auch zu dieser Zeit scheint der Ringkampf keinen festen Regeln unterlegen zu haben.
  • Erst im Jahre 1872 wurden verschiedene Regeln festgelegt. Fortan verliefen die Kämpfe strukturiert und folgten – wie auch heute noch - einem festgelegten und bestens geregeltem Ablauf.
  • In den 1940er Jahren wurde dann schließlich der „Kanarische Verband für Lucha Canaria“ ins Leben gerufen.
  • Ein überregionaler Dachverband wurde im Jahre 1984 gegründet.
  • 2009 wurde die Kampfsportart Lucha Canaria von der spanischen Regierung als offizieller Sport in Spanien anerkannt. Die (vermutlich längst überfällige) Anerkennung wurde im „Villa del Conde“ auf Gran Canaria gebührend gefeiert. Kein Wunder, denn nur Vereine, in denen eine offiziell anerkannte Sportart gelehrt und ausgeübt wird, können dringend benötigte Fördergelder erhalten. Ein bedeutender Erfolg in der Geschichte der Lucha Canaria, der einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des traditionsreichen Sportes leistet!

Der Ringkampf hat es übrigens bis nach Südamerika geschafft. Dass die Sportart ganz besonders in Argentinien und auf Kuba vertreten ist, das verdankt sie den kanarischen Auswanderern, die es einst über den Atlantik auf den entfernten südamerikanischen Kontinent zog.

Wissenswertes über die traditionelle Sportart

Falls Sie nun denken, Lucha Canaria sei ein reiner Männersport, dann liegen Sie damit völlig verkehrt. Im Gegenteil: Sehr viele Frauen sind begeisterte Kämpferinnen, die selbstverständlich ebenso hart trainieren, wie es ihre männlichen Kollegen tun. Natürlich treten die Ringerinnen auch bei Wettkämpfen an. Vielerorts haben sich die Sportlerinnen in Gruppen organisiert.

Interessant ist auch, dass es bei der Lucha Canaria keine Unterteilung in unterschiedliche Gewichtsklassen gibt. Die Techniken machen es möglich, dass selbst ein leichter Kämpfer gegen ein Schwergewicht siegen kann. Da jedoch nicht alle Kämpfer auf dem gleichen Trainingsstand sind, werden die Ringer verschiedenen Leistungsklassen zugeordnet.

Wer zur „Lucha-Canaria-Elite“ zählt und ein herausragender Ringer ist, der die meisten seiner Kämpfe gewonnen hat, wird „Puntales“ genannt. Erfahrene Trainer setzen ihre stärksten Ringer erst dann ein, wenn die anderen Kämpfer ihrer Mannschaft bereits mehrere Runden verloren haben.

Übrigens: Da die Sportart sich unter den Tinerfeños größter Beliebtheit erfreut – und bei vielen als ein Stück „Inselseele“ gilt – werden Profikämpfe selbstverständlich auch im regionalen Fernsehen übertragen. 

Wollen Sie sich einen der interessanten Kämpfe ansehen? Dann kommen Sie zu uns auf die Insel und seien Sie live dabei, wenn in der Kampfarena gezerrt, geschoben und geschubst wird. Jubeln Sie mit, wenn es einem Luchadero gelingt, seinen Gegner durch die Luft zu schleudern. Bei allen Kämpfen herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Dabei zu sein lohnt sich!

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Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit auf Teneriffa.
Kommen Sie gut an!
Wer weiß, vielleicht treffen wir uns ja bei einem der legendären Inselkämpfe.

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